Dirk Engelhardt / Biografie
Ende der 1970iger Jahre, nach der Schulzeit, am Ende einer intensiven Beschäftigung mit asiatischen Kampfsportarten und nach einer dreimonatigen Reise quer durch den indischen Subkontinent begann ich zunächst, Altsaxophon zu spielen und studierte Anfang der 80iger Jahre an der Hochschule der Künste in West-Berlin Jazz sowie klassisches Saxophon; die Körperarbeit setzte ich fort mit Yogakursen sowie mit Atemtherapie nach I. Middendorf.
Meine Instrumentallehrer waren zu der Zeit vor allem Nick Steinhaus, Heinz von Hermann, Herb Geller, Herbie Hart und Detlev Bensmann.
In der recht skurrilen und kreativen Epoche 1980-1988 war ich Mitglied in so unterschiedlichen Bands wie der Noise/Art Rock/New Wave/Oder so Formation „Leningrad Sandwich“ um den späteren „Tresor“-Begründer Dimitri Hegemann wie auch der Avantgarde Big Band „Experimenti Berlin“ von Bardo Henning. Mit letzterer spielte ich auf zahlreichen nationalen und internationalen Festivals wie Jazzfest Berlin, Donaueschinger Musiktage, Pori/Finnland u.v.a.
Mein eigenes Projekt „Lilo“ ergab sich durch die Zusammenarbeit mit dem aus Ost-Berlin ausgereisten Pianisten Ludwig Endesfelder, mit
dem wir u.a. in Westdeutschland, in Frankreich (Nancy Jazz Pulsations), in Polen (Jazz Nad Odra) und auch ein Konzert mit Albert Mangelsdorff spielten.
1988 … New York: Sommer, zwei Monate in allen Jazzclubs, Unterricht bei Lee Konitz…
… und: tausende Sessions in Kreuzberger Übungsräumen, besetzten Häusern, Strassenmusik in Südfrankreich …
1988 im Herbst führte mich meine schon lang anhaltende Frankreichbegeisterung nach Paris, wo ich drei Jahre lang als frei schaffender Musiker lebte und mit exzellenten Musikern des Pop, der west-afrikanischen und nord-afrikanischen und vor allem des Jazz zu tun hatte – Olivier Caillard, Gildas Scouarnec, Michel Graillier, George Brown, Lionel und Stephane Belmondo, Jean-Francois Jenny Clark, Sangoma Everett, Rene Urtreger et tant d´autres …
Zurück in Gesamt-Berlin ergaben sich 1991-1999 das Jazz-Quintett mit Matthias Harig, Siegried Kessler (der seinerseits 11 Jahre Archie Shepp begleitet hatte, freaky!), Alan Jones, Paul Imm; später das Quintett um Wolfgang Köhler mit u.a. Uli Beckerhoff oder Till Brönner; ein erstes Trio mit Pjotr Rodowicz aus Warschau, mit dem wir auf mehreren polnischen Festivals gastierten; das Dirk Engelhardt Quartett „East To West“ mit dem polnischen Schlagzeuger Jacek Pelc, Rolf Zielke oder Mark Lowental, Gregorz Nadonly oder Ed Schuller; ein Projekt mit dem in Woodstock/USA lebenden deutschen Vibraphonisten/Pianisten Karl Berger; noch ein Quintett um den Komponisten u.a. der Musik der Wim Wenders Filme Jürgen Knieper; Mitglied bei Gebhard Ullmanns „TALAM 8“; ich war drei Jahre lang der Saxophonist in Marianne Rosenbergs Projekt „5 Tage und 5 Nächte“, mit dem wir im Fernsehen, auf Rock-Festivals und in großen Hallen auftraten.
1993: zwei Monate in New York; Unterricht bei Joe Lovano, Kenny Werner…sessions…
…..und: tausende Sessions im alten Franz-Club, im Quasimodo oder im Tacheles…
2000 begegnete ich Christian Burchard und seiner seit 30 Jahren tourenden Band „Embryo“ zum zweiten Mal; ich hatte sie bereits in den 1970iger Jahren, damals u.a. noch mit Charlie Mariano, gehört.
Wir reisten zusammen nach Spanien und Marokko und bis heute gibt es eine sehr kreative Verbindung.
2003: erste CD unter meinem Namen: EAST TO WEST;
2004: Saxophonist bei Marianne Rosenbergs Jazz & Chansonprojekt „La vie en rose“ und „I´m A Woman“.
2006: als Folge der Beschäftigung mit nordafrikanischer andalusischer und klassischer arabischer Musik und Kursen bei Nuri Karademirli am Türkischen Konservatorium und dem arabischen Ney- und Tablaspieler Mohammed Askari erscheint die CD „RADIO MARRAKESCH“ des gleichnamigen, 2003 von mir gegründeten Ensembles.
2006: aus zahlreichen nächtlichen und morgendlichen Sessions entwickelt sich das Trio „TRIORANGE“ mit Christoph Schlemmer und Robin Draganic, mit dem wir u.a. 2007 mit der Unterstützung des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Institutes eine Konzertreise nach Ruanda/Ostafrika durchführen, viele Gigs in Clubs sowie in diversen Galerien spielen….im „ACUD Session-Café“ in Berlin-Mitte spielen wir zwei Jahre lang, von 2007 bis Ende 2008, mit unserem Trio und zusätzlichen Gästen relativ unmögliche Musik.